Minimalistisch wohnen: Wann weniger mehr ist

Frau entspannt in einem schlicht eingerichteten Raum mit neutralen Farben und klaren Linien – ein Beispiel für minimalistisches Wohnen.

Weniger ist mehr: Minimalismus ist ein Wohntrend, den wohl alle kennen. In einer Welt, die immer hektischer wird, ist es angenehm, in ein einfaches und aufgeräumtes Zuhause zu kommen. Minimalistisches Wohnen ist da genau das Richtige. Doch wie geht Minimalismus? Dieser Artikel zeigt, wie man sich den beliebten Wohntrend in die eigenen vier Wände holt.

Was ist Minimalismus?

Gemäß dem Wörterbuch handelt es sich bei Minimalismus um die bewusste Beschränkung auf das Nötigste – also auf das Minimum, daher auch der Begriff. Wer minimalistisch lebt, konzentriert sich auf das Wesentliche und trennt sich von allem, was überflüssig ist.

Minimalistisch wohnen bedeutet demnach, in den eigenen vier Wänden nur das zu haben, was auch wirklich benötigt wird. Man verzichtet sozusagen auf überflüssiges Inventar. Hier gibt es mehr oder weniger starke Ausprägungen: Manche leben und wohnen tatsächlich so minimalistisch, dass sie nur Kleidung für eine Woche besitzen, nur so viele Teller haben, wie Personen im Haushalt leben, und auf Deko vollkommen verzichten.

Minimalismus als Wohntrend muss aber nicht so extrem gelebt werden. Der Grundsatz, sich von Unnötigem zu befreien, kann allein schon zu einer angenehmen Form des minimalistischen Wohnens führen. Charakteristisch für einen minimalistischen Wohnstil sind unter anderem zurückhaltende Farben, klare Formen, wenig Dekoration und viel Platz. Minimalismus gibt es also sowohl als Stilrichtung als auch als Lebensstil.

Ursprünge des Minimalismus

Das minimalistische Wohnen geht genauso wie der Minimalismus als Lebensstil auf mehrere Ursprünge zurück. Der japanische Minimalismus beispielsweise ist vom traditionellen Zen-Buddhismus inspiriert. Die einfache Idee dahinter: Weniger ist mehr. Man reduziert seine Besitztümer, sodass einem die wahre Schönheit des Lebens klarer wird. Das Ziel ist, dass nicht nur die eigenen vier Wände, sondern auch der Geist übersichtlicher wird. Außerdem steigt die Wertschätzung für das, was man hat.

Beim skandinavischen Wohntrend finden sich ebenso viele Einflüsse des Minimalismus wieder. Wer seine Wohnräume im skandinavischen Stil einrichtet, verwendet reduzierte Formen, zarte Farben und natürliche Materialien – alles Dinge, wofür der Minimalismus steht. Der skandinavische Einrichtungsstil ist unaufgeregt, funktional und schlicht. Damit vereint er alles, was für ein minimalistisches Zuhause nötig ist – nicht mehr und nicht weniger.

Eine charmante Ausnahme bildet der ebenfalls skandinavische Wohntrend Hygge. Statt klarer Linien und bewusster Zurückhaltung stehen hier Wohlfühlfaktor und Behaglichkeit im Fokus. Weiche Decken, warmes Licht und liebevoll platzierte Lieblingsstücke schaffen ein Zuhause zum Ankommen und Entspannen. Hygge lädt dazu ein, sich fallen zu lassen – und bringt ein Stück nordische Geborgenheit in die eigenen vier Wände. Mehr über den hyggeligen Wohnstil erfahren Sie in unserem Blogbeitrag zu Hygge.

Warum ist minimalistisches Wohnen so im Trend?

Die meisten Menschen beobachten das Gleiche: Der Alltag wird immer hektischer, man hat immer mehr zu tun und Zeit für Ruhe bleibt kaum. Da möchte man nicht auch noch Zuhause mit Arbeit überschüttet werden. Viel eher will man in eine saubere und ordentliche Wohnung heimkehren. Da setzt der Minimalismus an: Wer wenig besitzt, muss weniger aufräumen.

In der Regel fühlt man sich in einer unordentlichen Umgebung unruhig und gehetzt. Beim minimalistischen Wohnen ist regelmäßiges Aufräumen Pflicht. Zudem kann gar keine so große Unordnung entstehen, da schlichtweg die Gegenstände dafür fehlen.

Minimalismus in der Wohnung sorgt für Klarheit und Struktur. Auch wenn man nicht direkt minimalistisch lebt, aber den Wohnstil übernimmt, kann die Wirkung verspürt werden. Dank der klaren Formen und Farben entsteht eine angenehme Atmosphäre, die dabei hilft, nach einem anstrengenden Tag zu entspannen.

Übrigens: Minimalismus hat auch viel mit Nachhaltigkeit zu tun. Es geht um ein bewussteres Konsumverhalten – vieles, was wir heute besitzen, brauchen wir nicht wirklich. Wer sein Hab und Gut auf das Wesentliche reduziert, spart effektiv Ressourcen. Da jeder eine Verantwortung gegenüber der Umwelt hat, ist minimalistisches Wohnen ein guter Anfang, den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.

Vorteile von minimalistischem Wohnen im Überblick

„Weniger ist mehr“ – diese Philosophie wird mit dem Minimalismus gelebt. Doch welche konkreten Vorteile ergeben sich aus dem bewussten Verzicht auf Überflüssiges?

  • Weniger Stress dank angenehmer Atmosphäre
  • Weniger visuelle Überforderung
  • Reduzierter Aufwand für Aufräumarbeiten
  • Einfachere Reinigung der Wohnräume
  • Ästhetisch ansprechendes Ambiente durch harmonische Farbkonzepte und klare Linien / Strukturen

Einrichtungstipps für angehende Minimalisten

Damit minimalistisches Wohnen all diese Vorteile erzielen kann, müssen Wohnräume clever eingerichtet werden. Eine minimalistische Ästhetik geht manches Mal mit einer eingeschränkten Funktionalität einher. Allerdings muss das nicht sein – mit ein paar Einrichtungstipps gelingt jedem ein Zuhause im minimalistischen Stil.

Bewusster Konsum

Wer bewusst konsumiert, gibt kein Geld für Unnötiges aus und läuft nicht Gefahr, die Wohnung zu überladen. Beim minimalistischen Wohnen geht Qualität vor Quantität. Besser ist es, wenige hochwertige Dinge zu kaufen anstelle von vielen minderwertigen. Damit ist die minimalistische Wohnung nicht nur schön anzusehen, sondern auch hochfunktional.

Regelmäßiges Entrümpeln

Wie entrümpelt man eine Wohnung richtig, um sie minimalistisch einzurichten? Es gibt verschiedene Methoden zum Ausmisten. Eine davon ist, mit den Dingen zu beginnen, die am einfachsten auszusortieren sind – zum Beispiel mit abgelaufenen Lebensmitteln. Alternativ funktioniert auch die Eat-the-frog-Methode, bei der man da ansetzt, wo es einem am schwersten fällt. Ganz nach dem Motto: Ist der Frosch erst einmal geschluckt, geht alles andere wie von allein.

Wichtig für das minimalistische Wohnen ist, regelmäßig auszumisten. So kann sich kein Ballast ansammeln.

Minimalistisch Wohnen mit den richtigen Farben

Der Minimalismus als Stilrichtung ist geprägt von klaren und neutralen Farben. Beliebt sind auch die Farbtöne, die bei einer Einrichtung im Skandi-Stil zum Einsatz kommen: Erdtöne, Grau, Weiß, Beige, kühle Blautöne… Diese ruhigen und freundlichen Farben erzielen eine angenehme Atmosphäre, in die man gerne nach Hause kommt.

Minimalistische Einrichtung

Wenn man sich für ein Farbschema entschieden hat, geht es an die Möbel und Einrichtungsgegenstände. Auf Deko-Elemente wird im Minimalismus weitgehend verzichtet. Selbstverständlich kann man die eigenen vier Wände dekorieren, doch man sollte sie nicht überladen, damit der Blick auf das Wesentliche möglich ist.

Bei der Möbelauswahl für den minimalistischen Wohnstil gilt: Hochwertig und multifunktional sollten sie sein! Dadurch wirkt sich der Minimalismus nicht negativ auf die Funktionalität aus. Vielmehr vereint ein Möbelstück mehrere Funktionen, sodass insgesamt weniger Einrichtungsgegenstände nötig sind. Besonders gefragt sind Möbel mit zusätzlichem Stauraum – ein Gamechanger für einen ordentlichen Haushalt.

Materialien für minimalistisches Wohnen

Ob Möbel, Deko-Gegenstände oder andere Komponenten – auch die Materialien sind im Minimalismus auf das Wesentliche reduziert. Vor allem Naturmaterialien empfehlen sich:

  • Holz
  • Rattan
  • Keramik
  • Stein
  • Beton
  • Wolle
  • Leinen

Wie integriert man persönliche Gegenstände im minimalistischen Wohnstil?

Minimalismus bedeutet nicht, dass man eine nüchtern oder steril eingerichtete Wohnung ohne Persönlichkeit hat. Minimalismus und Gemütlichkeit schließen sich nicht aus. Und natürlich haben auch persönliche Gegenstände Platz. Doch wie integriert man sie, ohne dass der Wohnraum unordentlich wird?

Je nachdem, worum es sich handelt, lassen sich die Elemente stilvoll integrieren. Wichtig ist, dass sich die Gegenstände harmonisch in das Gesamtbild einfügen. Persönliche Akzente lassen sich zum Beispiel setzen, indem man nur einzelne Fotografien, Dekorationselemente oder Kunstwerke verwendet. Auf diese Weise entsteht keine Unordnung, aber der Raum erhält eine persönliche Note.

Passende Sonnenschutzprodukte

Verzicht bedeutet im Minimalismus nicht, dass man auf essenzielle Einrichtungsgegenstände verzichten muss. Sonnenschutzprodukte sind ein Beispiel dafür: Sie sind nötig, um sich vor Sonneneinstrahlung und damit einhergehender Blendung sowie neugierigen Blicken zu schützen. Überdies stellen sie einen ästhetischen Aspekt dar.

Rollos und Plissees kombinieren Funktionalität mit Ästhetik. Sie tragen nicht auf und ergänzen den Wohnraum mit der gewünschten Farbe. Dekorativ und auf das Wesentliche beschränkt stellen sie die ideale Sonnenschutzlösung dar.

Besonders luftig wirken leichte (Schiebe-)Vorhänge. Sie sind besonders stilvoll und ganz und gar nicht aufdringlich. Damit sind auch sie optimal für minimalistisches Wohnen.

Eine moderne Optik erzielen Jalousien mit ihren klaren Designs. Sie ergänzen den minimalistischen Stil ebenfalls gekonnt um ein ästhetisches und funktionales Element.

Schritt für Schritt zum minimalistischen Wohnraum

Wer minimalistisch wohnen möchte, aber bislang noch nicht nach der Philosophie lebt, mag vor der großen Frage stehen: Wie packe ich dieses Projekt an? Deshalb haben wir von sundiscount.eu eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zusammengetragen. Damit kann jeder seinen Wohnraum nach und nach minimalistischer gestalten.

1. Übersicht

Wer minimalistisch wohnen und Ideen aus der japanischen und skandinavischen Ecke übernehmen möchte, sollte mit einer Bestandsaufnahme beginnen. Ehe man entrümpeln kann, benötigt man die Übersicht über Dinge, die man besitzt. Auf dieser Grundlage lässt sich viel einfacher ermitteln, was man wirklich braucht und was womöglich überflüssig ist.

2. Entrümpeln

Im zweiten Schritt geht es ans Entrümpeln. Wer minimalistisch wohnen möchte, sollte dazu in der Lage sein, sich konsequent von Besitztümern zu trennen. Auf Online-Verkaufsplattformen oder Flohmärkten können diese Dinge sogar noch zu Geld gemacht werden. So hat der Minimalismus noch einen positiven Nebeneffekt.

3. Raum für Raum einrichten

Wie es bei der Einführung eines neuen Wohnstils so ist, sollte man nicht direkt die gesamte Wohnung oder das ganze Haus in Angriff nehmen. Besser ist es, sich Raum für Raum vorzuarbeiten. So fühlt man sich selbst nicht von einer Mammutaufgabe überwältigt. Zudem wird man damit den individuellen Anforderungen jedes einzelnen Raumes viel besser gerecht.

4. Böden und Wände freilassen

Für einen wahrlich minimalistischen Look empfiehlt es sich, Böden und Wände weitgehend frei zu lassen. Freie Flächen strahlen Ordnung und Klarheit aus.

5. Reality-Check

Wer dauerhaft minimalistisch wohnen möchte, sollte immer wieder kontrollieren, ob der Minimalismus so, wie er zu Beginn angedacht war, noch besteht. Ein kurzer Reality-Check kann helfen, herauszufinden, ob es einmal wieder Zeit für eine Entrümpelungs-Aktion ist. So versteht sich das minimalistische Leben als kontinuierlicher Prozess.

Fazit

Minimalismus ist in der heutigen Zeit gefragter denn je. Nach einem hektischen Alltag möchten alle entspannen – am besten geht das in einer klar strukturierten und ordentlichen Umgebung. Der minimalistische Wohnstil verfolgt genau dieses Konzept. Mit ein paar Tipps und Tricks kann jeder minimalistisch wohnen und sich von Ballast befreien.

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